Der Rheinische Jakobsweg Etappe 7 von Moers nach Krefeld-Linn
Die Etappe beginnt und endet an einer ehemaligen Festungsanlage. Vom Moerser Schloss aus geht es durch bis zum Stadtrand fast immer durchs Grüne. Sobald man Moers verlassen hat gelangt man zum Toeppersee, der bereits zur Stadt Duisburg gehört. Hier geht es Ostufer entlang, bis hinunter zur südlichen Spitze und weiter am Kruppsee vorbei bis zum Rheindamm. Diesem folgt man bis nach Hohenbudberg.

Von hier bis Uerdingen, ist die Strecke industriell geprägt. Es geht an den Bayerwerken entlang, doch solange man den Blick auf die andere Rheinseite richtet, entschädigt das ein wenig.
Mit Erreichen des Etappenziels in Linn wird es wieder sehr ruhig und dörflich.
Highlights und Wissenswertes
Wasserturm und Eisenbahnsiedlung
Die Eisenbahnsiedlung wurde 1930 für die Bediensteten des Eisenbahnbetriebswerks
erbaut. Zur Versorgung der Siedlung und der Betriebsstätten wurde eigens ein Wasserturm errichtet. Heute stehen sowohl die Siedlung als auch der Wasserturm unter Denkmalschutz.

St. Matthias Hohenbudberg
Die Kirche liegt eingezwängt zwischen Industrieanlagen und dem Rheinufer. Erbaut wurde sie in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Bedeutend ist wohl das Kreuz aus der Zeit um 1280 und der spätgotische Hochaltar.

Weinbrennerei Dujardin
Als die Deutschen um 1870 französischen Weinbrannt kennenlernten, gründeten die Gebr. Melcher mit der Familie Dujardin, von denen sie die Weine aus Frankreich bezogen, die Dujardin & Co. Die Familie Dujardin scheidet nach dem Tod von A. Dujardin aus dem Unternehmen aus, doch der Name blieb erhalten.
An der Dujardinstraße sind die alten Produktionsstätten noch erhalten, denn produziert wird seit Mitte der 80er Jahre in Bingen am Rhein.

Burg Linn
Burg Linn ist eine große, mittelalterliche Burganlage umgeben von einer großen Parkanlage und einem weiten Vorhof. Die Burg gehört zu den ältestens Burganlagen am Niederrhein.
Im Jagdschloss auf dem Vorhof kann man sich ein Bild vom Leben im 18. und 19. Jahrhundert machen.

Persönliche Erfahrung
Wie nah die einzelnen Städte in dieser Region miteinander verbunden sind, kann man auf dieser Strecke besonders merken. Man startet in Moers und wenn man am Toeppersee angekommt, hat man bereits Duisburg erreicht und nach den Bayerwerken ist man auch schon auf dem Territorium von Krefeld.
Wie die Zugehörigkeiten der einzelnen Orte wechseln, so abwechslungsreich zeigt sich die gesamte Etappe. Hier kam bei mir nie Langeweile auf, denn es gab immer wieder viel zu sehen und zu bestaunen. Auch für mich, als Kind des Ruhrgebiets, die den großen Ballungsraum gewohnt ist, staune immer wieder über die nahtlosen Übergänge der einzelnen Städte. Man muss wirklich auf das Ortsschild schauen, um zu wissen in welcher Stadt man sich nun zur Zeit befindet.
Mit der Burg Linn bin ich schon sehr in der Nähe meines heutigen Wohnorts und ich könnte einfach abbrechen und nach Hause gehen. Doch natürlich tu ich es nicht.
